
Nach über 21/2-jähriger Pause führte die Senioren Union wieder eine Exkursion durch. Mit 26 Mitgliedern und Freunden der SU besuchten wir vom 12. – 15. Juni in Braunschweig das Luftfahrt-Bundesamt sowie die Bundestelle für Flugunfalluntersuchung und in Wolfsburg die „Autostadt“. Eine Führung durch die Braunschweiger Altstadt und eine abendliche Floßfahrt mit Grillen auf dem Floß auf dem Oker-Umflutgraben, der die Braunschweiger Innenstadt umschließt, rundete unser Exkursionsprogramm ab.
Wir begannen mit einer interessanten Stadtführung durch Braunschweig. Die Stadt von Heinrich d. Löwen und der Welfen (heutiges Welfenoberhaupt ist Ernst August v. Hannover) wurde im 9.Jahrhundert gegründet. Sie ist mit derzeit ca. 250 000 Einwohnern die 2.größte Stadt Niedersachsens. Sie hat eine sehr schöne von alten Fachwerkhäusern geprägte Innenstadt, die von den Okerumflutgräben
umschlossen ist. Die Region der „Löwenstadt“ ist der von der EU ausgezeichnete, bedeutendste europäischer Standort für Wissenschaft und Forschung, über 5,8% des BIP werden hierfür ausgegeben, vor den Regionen Westschweden und Stuttgart.
Braunschweig zu erkunden ist lohnenswert.
Der 2. Exkursionstag führte uns in die in Braunschweig befindliche Zentrale vom Luftfahrtbundesamt (LBA) und in die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). In einer ausführlichen Vorstellung schilderten uns der Chef des LBA, Herr J.-W. Mendel, und die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Fr. C. Cramer, das Unternehmen und die Aufgaben.
Das LBA ist die Bundesbehörde für technische Prüfungen und Zulassungen vonLuftfahrzeugen, für die Genehmigungen von Luftfahrtbetrieben, Fluggesellschaften
und deren Personal, für die Ausbildung und Prüfung von Piloten, Fliegerärzten,
Fluglotsen, für die Erfassung und Auswertung von besonderen Ereignissen aus der
Zivilluftfahrt u.a.m. Es hat über 1 000 Beschäftigte in der Zentrale und den
Außenstellen auf den deutschen Flughäfen. Es überprüft u.a. stichprobenartig die
Einhaltung der international verbindlichen Sicherheitsstandards im Luftverkehr und
kann auch Flugverbote und Betriebsuntersagungen erteilen. Von 1996 bis 2005
wurden z.B. ca. 8 000 Flugzeuge überprüft.
Am Nachmittag informierten wir uns bei der BFU. Ein sehr guter, lebendiger Vortrag
vom Unfalluntersuchungsexperten T. Kostrzewa und die Besichtigung von
Wrackteilen von z.T. noch in Untersuchung befindlichen, verunfallten Flugzeugen in
einer sehr großen Halle beanspruchte unser Interesse und unsere ungeteilte
Aufmerksamkeit.
Beeindruckend und z.T. auch erschreckend war die große Menge von
Flugzeugschrott. Zweck der Unfalluntersuchungen sind die Erlangung von
Kenntnissen zur Verhütung von Flugunfällen und damit die Verbesserung der
Flugsicherheit. Es geht dabei nicht um Schuld- oder Haftungsfragen.
Der Abend brachte uns bei angenehmem Wetter eine entspannende, ruhige
Floßfahrt mit schöner, leckerer Grillparty auf dem Floß. Wir fuhren 2 Std. durch eine
parkähnliche Landschaft auf dem östlichen Okerumflutgraben und lernten
Braunschweig aus einer völlig anderen Perspektive kennen. Ein schöner
Tagesabschluss.
Der letzte Exkursionstag führte uns in die „Autostadt“ nach Wolfsburg. Die Autostadt
ist ein Auslieferungszentrum für Neuwagen sowie ein Museum und Freizeitpark der
VW AG. Sie wurde 2000 eröffnet und gehört mit 28 ha zu den größten deutschen
Freizeitparks. Seit der Eröffnung besuchten 42 Millionen Besucher das Gelände. In
den Museumsteilen werden historische und aktuelle Modelle aller Konzernmarken
gezeigt. In einem geführten Rundgang erhielten wir einen Eindruck von den
wichtigsten Gebäuden, Museen und Attraktionen der Autostadt.
Eine weitere Führung fokussierte sich auf das Thema „Neue Mobilität.“ An Modellen
wurde uns der Aufbau und die Wirkungsweise von VW-Elektroautos gezeigt und die
Richtung der Weiterentwicklung nahegebracht. Die VW-Zukunftsentwicklungen sind
(offiziell) ausschließlich auf Elektro-Fahrzeuge ausgerichtet.
VW-Ziel ist, 2050 komplett in allen Bereichen CO2-frei zu arbeiten (d.h. in
Gebäudetechniken, Produktion, Fahrzeugantrieben usw.) Interessant war auch eine
plakativ dargestellte von Privatautos völlig freie Großstadt, in der nur noch
fahrerlose, autonome, individuell abrufbare Fahrzeuge verkehren. Eine Vision!
Der Mittwoch war einer ruhigen, entspannten Rückfahrt vorbehalten.
Es war wieder einmal eine schöne, mit vielen interessanten Eindrücken und guten,
lockeren Gesprächen angefüllte Exkursion.
Karl Heinz Hemmer (Senioren Union Neunkirchen-Seelscheid)
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