Bürgermeisterin will Seilbahn für Neunkirchen-Seelscheid

13.09.2018

In der Sitzung des Energie – Umwelt und Planungsausschusses am 4. September hatten wir über ein interkommunales Projekt, das im Rahmen der Regionale 2025 gefördert werden soll, zu befinden. In der Projektbeschreibung heißt es:

Zitat „Geplant ist eine innovative, flächensparende, klimaschützende und umweltschonende Mobilitätsform (exklusives, kontinuierliches, barrierefreies, sicheres Transportmittel) in einer Tangentialspange ausgehend von Hennef (Bereich DB-Station mit Anbindung: Köln, Bonn: Mobilitätsdrehscheibe A) über die Orte Neunkirchen (Portal) und Seelscheid (Portal) nach Overath (Bereich DB-Station mit Anbindung Köln, Gummersbach: Mobilitätsdrehscheibe B) zu installieren. An diese Spange werden die weiter östlich liegenden Gemeinden Much und Ruppichteroth angebunden. Die Attraktivität der Projektidee soll ein Umdenken und eine Veränderung im Mobilitätsverhalten hin zu einer deutlich vermehrten bzw. tlw. ausschließlichen Nutzung des Umweltverbundes auslösen.“

Wir begrüßen ausdrücklich:
    • Eine interkommunale Zusammenarbeit
    • Die Betrachtung auch neuartiger Mobilitätssysteme
    • Einen offenen Systemansatz, wo nicht Denkverbote am Anfang stehen
    • Eine bessere Anbindung von Neunkirchen – Seelscheid an die Rheinschiene
    • Das Schaffen einer direkten Verbindung zwischen Neunkirchen und Seelscheid

Der breite Lösungsansatz, der in der Projektskizze zunächst dargestellt ist, wird dann aber verlassen. Frau Sander und ihre Verwaltung wollen offenkundig eine Seilbahn für Neunkirchen-Seelscheid. So heißt es nämlich an anderer Stelle:

Zitat: „Alternative Mobilitätsformen/Verkehrsmittel werden in anderen Ländern bereits erfolgreich urban eingesetzt. Beispielhaft seien hier die Rittner Seilbahn in Bozen (2009), die erste urbane Seilbahn in Mexico (Mexiko City , 2016) oder die Seilbahn in Ankara (2014) genannt.“

Damit erfolgt eine unzulässige und von uns nicht gewollte Verengung auf eine Seilbahn, die im Übrigen mit wohl über 20 km Länge weltweit einzigartig wäre. Bei den geschätzten Kosten von dann ca. 200 Millionen Euro sowieso. Wir haben uns heftig dagegen gewehrt, die SPD-Fraktion und die Bürgermeisterin hielten zunächst dagegen und beharrten auf dem Satz und der „Seilbahn“. Der Ausschussvorsitzende Andreas Stolze mahnte dazu, doch Einigkeit zu erzielen, um den Projekterfolg der Studie nicht zu gefährden. So wurde dann nach dem anfänglichem Widerstand der SPD-Fraktion und von Frau Sander dann doch  der Satz „Beispielhaft … .“ im allgemeinen Konsens gestrichen.

Wir hoffen, dass nun wirklich breit gedacht werden kann und wird! In einer Studie über Alternativen muss breit gedacht werden. Nach unserer Einschätzung wird sich die „Seilbahn“ dann ganz schnell als nicht sinnhafte und wirtschaftlich nicht tragbare Lösung herausstellen. Eine breit angelegte Studie über Alternativen muss das Ziel sein! Eine Seilbahnmachbarkeitsstudie lehnen wir ab! In der Sitzung des Rates am 19. September werden wir hier weitere Klarstellungen fordern!

Wollen Sie uns hierzu oder zu anderen Zukunftsthemen oder auch zu aktuellen Fragen Ihre Meinung sagen? Sie finden uns am Samstag, 15. September von 10-12 Uhr vor der VR-Bank in Seelscheid. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Wir wünschen ein schönes Spätsommerwochenende
Hans-Jürgen Parpart, Stv. Fraktionsvorsitzender