Senioren-Union Neunkirchen-Seelscheid/Much – Reise nach Mainz
Einleitung
Die Senioren-Union der CDU Neunkirchen-Seelscheid/Much unternahm ihre diesjährige Exkursion vom 4.-6. Juni 2024 nach Mainz, der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz.
Hilfreich in der Vorbereitung war der Kontakt zum Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung und seinem Leiter, Herrn Philipp Lerch, und durch ihn zu Herrn Gerd Schreiner MdL, und zum Bundesvorsitzenden der Senioren-Union, Herrn Dr. med. Fred-Holger Ludwig. Unser Programm hatte inhaltlich politische, historisch-kulturelle, gesellschaftliche und nicht zuletzt touristische Schwerpunkte.
Stadtspaziergang und Besuch des „alten“ wie auch des „neuen“ Doms.
Nach unserer Ankunft in Mainz bot uns Herr Schreiner eine überaus sachkundige Führung durch die Sankt Johannis-Kirche und damit durch zweitausend Jahre Mainzer Geschichte. Neben seinem politischen Engagement als Abgeordneter der CDU im rheinlandpfälzischen Landtag, ist Schreiner auch Mainzer Stadtrat, selbständiger Architekt und ehrenamtlich Prädikant der ev. Kirchengemeinde Sankt Johannis. Die Sankt Johannis-Kirche war bis zur Weihe des neuen Mainzer Doms im Jahre 1036 die Bischofskirche der Mainzer Erzbischöfe und wird daher auch als Alter Dom bezeichnet.
Im Jahr 1828 wurde das Gotteshaus von der evangelischen Gemeinde in Mainz übernommen. Seit Mitte 2017 ist das Innere der Kirche vollständig entkernt. Dabei wurden Bausubstanzreste bis hin zur römischen Zeit gefunden; die Grabungen wurden mehrere Meter unter das letzte Fußbodenniveau vorangetrieben. Die archäologischen Untersuchungen und Restaurationsarbeiten werden noch viele Jahre dauern.
Nächste Sehenswürdigkeit war der Hohe Dom “Sankt Martin“ zu Mainz, kurz auch Neuer Dom genannt. Er ist der älteste der drei rheinischen Kaiserdome; geweiht: Anno Dominum 1036 (Die ebenfalls beeindruckenden Kaiser-Dome in Speyer und Worms konnten wir schon letztes Jahr besuchen).
Architektonische Schönheit und Größe des Mainzer Doms mit Platz für viertausend Menschen beeindrucken auch nach mehr als tausend Jahren noch. Die Krypta und der wunderschöne Kreuzgang sind überaus sehenswert.
Dem Besuch der sakralen Stätten schloss sich ein kurzer Spaziergang durch die Mainzer Altstadt an, u.a. vorbei an der Schott Music GmbH & Co.KG, einem der ältesten Musikverlage; hier wurde das gesamte kompositorische Werk von Richard Wagner ediert, ebenso z.B. Beethovens 9. Sinfonie und Werke von W.A. Mozart. Der Firmensitz befindet sich seit seiner Gründung im Jahr 1770 in Mainz.
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) – Politisches Bildungsforum Rheinland-Pfalz
Noch am gleichen Tag waren wir zu Gast bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Mit Herrn Philipp Lerch, dem Leiter des Forums, hatten wir vereinbart, uns politischen Fragen zu widmen, die besonders auch aus „Seniorensicht“ angesprochen werden sollten.
Eingangs erläuterte hat uns Herr Lerch die Aufgaben seines Forums: Die KAS ist eine der CDU nahestehende, jedoch von ihr unabhängige Einrichtung, die im vorparteipolitischen Bereich Bildungsarbeit leistet, also offen und zugänglich ist für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in politischen Fragen weiterbilden und Veranstaltungsangebote der Stiftung wahrnehmen wollen.
Ein wesentlicher Teil dieses politischen Nachmittags war dem Vortrag des Bundesvorsitzenden der Senioren-Union, Herrn Dr. med. Fred-Holger Ludwig gewidmet, der uns über gesundheitspolitische Fragen informierte. Für seine berechtigte Kritik an der aktuellen Gesundheitspolitik der Bundesregierung erhielt er viel Beifall seitens seiner Zuhörerinnen und Zuhörer. Er ging besonders auf eine aktuelle Entscheidung der rheinland-pfälzischen Landesregierung ein, nämlich sogenannte Gemeindeschwestern (plus) einzustellen. Sie sollen im Auftrag ihrer jeweiligen Gemeinde ältere Menschen beraten und auf Unterstützungsangebote aufmerksam machen. Seine Kritik zielt u.a. darauf, dass die Gemeindeschwestern (plus) keine pflegerischen und/oder medizinische Leistungen erbringen dürfen – obwohl von ihnen eine dreijährige pflegefachliche Ausbildung und mehrjährigen Erfahrung als Krankenschwester gefordert wird. Für die beabsichtigte, beraterische Tätigkeit erscheint dies als überqualifiziert.
In der Diskussion über die gesetzliche Freigabe von Cannabis herrschte uneingeschränkte Einigkeit, dass es dieser Freigabe nicht bedurft hätte und dass die Gefahr einer Abhängigkeit von dieser Droge weiterhin existiert.
Abschließend war es Dr. Ludwig wichtig, dass es eines europäischen Gesundheits- und Pflegegesetzes bedürfe.
Besuch im Landtag
Der Folgetag wurde insbesondere durch den Besuch des rheinlandpfälzischen Landtages bestimmt. Der Besuch im Landtag begann mit einer informativen Führung durch eine sehr kompetente Mitarbeiterin des Besucherdienstes, Frau Schmidt.
Sie ließ keine Frage unbeantwortet !
Nach Führung durch den Plenarsaal fand abschließend ein angeregtes Gespräch statt, das von Frau Anette Moesta MdL (Wahlkreis Andernach) geführt wurde.
Hintergrund war der bereits von Dr. Ludwig vorgestellte und kritisierte Sachverhalt: Einführung von Gemeindeschwestern (plus). Wobei auch Frau Moesta nicht die Absicht ältere Menschen zu unterstützen kritisierte, sondern auf die Tatsache hinwies, dass die Eingangsvoraussetzungen, als examinierte Krankenschwester, für eine ausschließlich beratende Tätigkeit viel zu hoch seien, dass es ohnehin zu wenig solch hoch ausgebildeter Krankenschwestern gebe und das Land auch deutlich zu wenig entsprechend dotierte Stellen zur Verfügung habe.
Der von Politik geprägte Tag klang aus – getreu unserem Motto „Senioren-Union mehr als Politik“ - mit einem harmonischen Abendessen im altehrwürdigen, rustikalen Weinhaus Hof Ehrenfels in der Altstadt, im Schatten des Mainzer Doms
Zweites Deutsches Fernsehen
Der dritte Tag führte uns zum ZDF nach Mainz-Lerchenberg wo sich auf einem ca. hundert Hektar großen Gelände der Hauptsitz des ZDF befindet.
Während der Führung von gut einer Stunde konnten wir die unterschiedlichen Studios und viele andere Bereiche kennenlernen und Fragen stellen, die durch unsere Führerin Frau Schneis allesamt kompetent beantwortet wurden.
Es war interessant hinter die Kulissen der Regieräume und Produktionsstudios mit ihrer umfangreichen Technikausstattung zu blicken und einmal zu sehen wie das „Aktuelle Sportstudio“ quasi im Leerlauf aussieht.
Der Aufwand für unser öffentliches Fernsehen ist beträchtlich. Allein in der Zentrale in Mainz arbeiten etwa 3900 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Hauptstadtstudio und in den 16 Inlands- und 18 Auslandsstudios; kommen noch ca. 4500 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzu (Zahlen teilweise aus 2016).
Fazit
Die Exkursion nach Mainz und das sehr gelungene Programm haben allen, die daran teilgenommen haben, große Freude gemacht und viele neue Kenntnisse über die schöne Stadt Mainz und ihre Sehenswürdigkeiten vermittelt. Wir sind überall sehr gastfreundlich empfangen worden und haben von der Großzügigkeit unserer Gastgeber außerordentlich profitiert. Hier seien besonders genannt: Herr Philipp Lerch, Leiter des KAS – Bildungsforums, Herr Gerd Schreiner MdL, Dr. med. Fred-Holger Ludwig, Bundesvorsitzender der Senioren-Union, Frau Anette Moesta MdL. Ihnen und allen anderen hier nicht Genannten danken wir sehr dafür, unseren Aufenthalt in Mainz zu einem merkenswerten Erlebnis gemacht zu haben.
Text: Dr. Joseph Lütke Entrup
Fotos: Barbara Schuch
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