Vortrag von Prof. Wesselmann

Professor Dr. Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln, referierte am 12. Juni im Gasthof Röttgen

Professor Dr. Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln, referierte am 12. Juni im Gasthof Röttgen in Seelscheid vor der Senioren-Union über das Thema
„Unser Kreditwesen und ihre Auswirkungen auf unsere Alterssicherung“.
In seinem Vortrag über die Geldpolitik der EZB schlug er einen großen Bogen über die derzeitigen politischen Unsicherheiten in der westlichen Welt. Viele Werte und Errungenschaften der EU würden heute als selbstverständlich hingenommen. Die Politik habe es aber versäumt zu erklären, dass internationaler Handel und Arbeitsteilung viele Gewinner, aber auch Verlierer hervorbringe. In der OECD sei eine Umverteilung von Arm zu Reich zu beobachten.
Die EZB gebe Zentralbankgeld an die Geschäftsbanken, damit diese günstige Kredite an Unternehmen geben. Das Zinsniveau der EZB werde bewußt niedrig gehalten, damit die Geschäftsbanken auch die Kreditzinsen niedrig halten könnten. Die Nachfrage nach Krediten sei deshalb gering, weil in der Wirtschaft große Unsicherheit über die Zukunft herrsche. Die EZB – eigentlich der Preisstabilität verpflichtet – setze nun auf Währungstabilität, um den EURO zu erhalten. Das 0-Zins- Niveau wird noch lange anhalten. Es sei kein Weg erkennbar, wie aus der Nullzinspolitik herauszukommen sei.
Professor Dr. Wesselmann hielt eine staatliche Insolvenzordnung für die EU-Länder für unabdingbar, um notleidenden Volkswirtschaften einen Ausstieg zu ermöglichen. Ein Schuldenschnitt unter Auflagen sei nötig. Auflagen sollten aber nicht mit Sparpolitik verwechselt werden. Speziell für Deutschland müsse eine andere Vermögensbildung für die Altersvorsorge gebildet werden. (z.B. Aktienfonds, Immobilien usw.)

Der sehr gute, verständliche Vortag erhielt anhaltenden Beifall. Er war eine gute Einstimmung auf unsere Exkursion zur EZB am 18. Juli in Frankfurt.