
Im Rahmen unseres diesjährigen Mottos „Friedenssicherung und Aufrüstung – wie geht das zusammen?“ sprach unsere ev. Pastorin Frau Angela Scharf am 3. Juni vor 30 Mitgliedern und Gästen der Senioren Union über das Thema „Gerechter Frieden – ein Perspektivwechsel.“
Frau Scharf begann mit der Bergpredigt - der wohl bekanntesten Rede Jesu, in der er verkündet, auf was es im Zusammenleben der Menschen ankommt - und schlug einen weiten Bogen über die Kolonialepoche bis in die heutige Zeit.
Seit Augustinus, 420 n. Chr., gibt es in der abendländischen Rechtsgeschichte die Lehre vom „gerechten Krieg“. Augustinus definierte Frieden als nur von Gott herstell-bares Ziel der Weltgeschichte und Krieg als Sache der gottlosen Welt.
Seit 1945 ist nach dem modernen Völkerrecht der Angriffskrieg und damit das Recht zum Krieg von der UN grundsätzlich außer Kraft gesetzt. Unser GG regelt das im Art 26(1). Begründet ist das „Leitbild des gerechten Friedens“ durch die Schrecken der Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Der gerechte Frieden ist mehr als Verzicht auf Gewalt. Er bedeutet u.a. direkte, strukturelle, religiöse oder kulturelle Konflikte um Macht und Herrschaft gewaltfrei zu lösen. Als Bedrohungspotential des „gerechten Friedens“ wurde gesprochen und diskutiert über wirtschaftliche Unterschiede bzw. Gefälle und Fluchtgründe, religiöse und kulturelle Verfolgung, faire Handelsbedingungen, Hegemonieansprüche, menschengemachte Klimaveränderungen u.a.m. Auch z.B. darüber, was ist jedem Einzelnen von uns der Friede wert? Sind wir bereit die Kosten für einen gerechten Frieden zu tragen? Denn er wird jedem von uns etwas kosten.
Die EKD hat einige lesenswerte Denkschriften zum gerechten Frieden veröffentlicht.
Viele von uns waren durch den Vortrag und das Gespräch mit Frau Scharf doch sehr nachdenklich geworden.
Wir danken Frau Pastorin Scharf für ihren engagierten Vortrag.
su-nks
Karl-Heinz Hemmer
Geschäftsführer
Senioren Union
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